Fridays for Future in Leer
Nach gut 2 Jahren wurde es in Leer wieder laut, weil ihr uns die Zukunft klaut. Und das mit Recht. Es ist schon beschämend, dass Kinder und Schüler
uns daran erinnern müssen, dass wir Erwachsene endlich unsere Hausaufgaben machen. Auch wenn jetzt alle Politiker vor der Wahl ganz groß verkünden, etwas für den Klimaschutz
unternehmen zu wollen. Die Realität sieht anders aus: Die Solarindustrie liegt am Boden, Windenergieanlagen werden kaum noch gebaut und sind planungstechnisch kaum noch umzusetzen und in puncto
Tempolimit sind wir in Europa noch immer das einzige Land, wo Lobbyisten es immer wieder verhindern können. Ja, es gibt noch viel zu tun und es werden noch viele Demos folgen - mit
Recht! Ein Kurzer Filmbeitrag:
26.9.2021
NABU mit mobilen Schaukasten in der Zone
Am letzten Samstag habe ich mir in der Fußgängerzone der Stadt Leer den Guckkasten der BABU angeschaut. Neben kostenlosen Infos – hier empfehle ich u.a. die Broschüre „Gemeinsam für eine naturverträgliche Landwirtschaft“ gibt es eine Vielzahl an interessanten Informationen. Gerade auch heimische Themen wie der Wiesenvogelschutz und die Wallheckenlandschaft werden ausführlich bei dieser Ausstellung dargestellt.
Zugleich konnte auch jeder Besucher eine Unterschrift zum Volksbegehren Artenvielfalt abgeben. Damit soll ein Gesetz, wie zuvor in Bayern, zur Sicherung der Arten- und Biotopvielfalt in Niedersachsen auf dem Weg gebracht werden.
Die Grundsatzthemen sind: Mehr Artenvielfalt, artenreiche Wiesen, naturnaher Wald und weniger Pestizide.
Oktober 2020
Corona hat das Umweltbewußtsein verstärkt
Hat Corona das Bewusstsein der Menschen für die Natur geschärft? Ja, es scheint so, denn lt. einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage im Auftrag von Greenpeace hat Corona einen Mentalitätswandel angestoßen. Rd. 81 Prozent können heute aufs Fliegen verzichten und 88 Prozent begrüßen den Rückgang des Autoverkehrs. 79 Prozent wünschen sich mehr Radwege, da auch Naturerlebnisse an Bedeutung gewonnen haben. Das gilt aber ebenso für Nachbarschaftshilfe, Mitgefühl und Solidarität.
Alle diese Zukunftsvisionen und Wünsche konnten jetzt auch Leeraner Bürger in der Fußgängerzone auf einer Leinwand niederschreiben. Hoffen wir, dass wir diese positiven Gefühle nicht ganz aus den Augen verlieren.
Die Krise hat uns schon jetzt deutlich gezeigt, dass die Welt ein Dorf ist und die Natur ihre Grenzen hat. Auf jeden Fall sollten wir die Corona-Krise als eine
deutliche Warnung wahrnehmen und auch daraus lernen.
30.6.2020
GREENPEACE: Macht Schluss mit Billigfleisch
Als ich am letzten Samstag gemütlich durch die Fußgängerzone in der Stadt Leer schlenderte, lief ich direkt auf ein Plakat mit kleinen Ferkel zu. Das Plakat erinnerte mich an meine Kindheit auf einem Bauernhof, als die kleinen Schweinchen sich noch gemütlich im Stroh tummelten.
Dann fiel mein Blick auf den Hinweis "Schluss mit Billigfleisch" und die dafür mitverantwortlichen Discounter und ihre
Billigangebote. Nach einem Gespräch mit Uwe Loers, Greenpeace Leer habe ich natürlich gleich die Karte unterschrieben. Mit dieser Karte werden die Marktleiter aufgefordert, die
schlechten Haltungsformen aus dem Sortiment zu nehmen und durch Fleisch aus besserer Tierhaltung zu ersetzen.
Ohnehin kaufe ich lieber mein Fleisch in örtlichen Schlachterein, die noch Tiere von den heimischen Bauern verarbeiten und nicht aus der Massentierhaltung kommen.
In der Broschüre von Greenpeace "Gute Gründe, weniger Fleisch zu essen" werden viele gute Gründe aufgeführt, dass es einfach
besser ist, weniger Fleisch und dafür mit mehr Qualität zu essen.
Dazu eine Strophe aus meinem Lied "Sonst ist es zu spät":
Sein wir fair zu allen Tieren,wir behandeln sie nicht gut. Sie sind auch keine Sachen, wie wir aus Fleisch und Blut.
Tip: Schaut euch die Veranstaltung "An den Rändern des Horizonts" von Markus Mauthe am 19. Februar in Leer an !
Quelle: Alle Broschüren und Infos sind von Greenpeace.
Verlinkung zu Greenpeace:
800 Traktoren fahren in die Stadt Leer hinein
Bauerndemo in der Stadt Leer
Zunächst habe ich das Maritime Kompetenzzentrum (Mariko) in der Innenstadt kurz vor 18.00 Uhr aufgesucht, wo die ersten Landwirte auf den Wirtschaftsminister Althusmann warteten. Natürlich habe ich wieder die Chance genutzt und mich ausführlich mit den Landwirten unterhalten.
Ich kann immer wieder danach sagen: Die Landwirte sind fachlich sehr gut informiert und diesen Bauern muss auch keiner ihren Job erklären. Als ich einen jungen Bauern fragte, wann die anderen Traktoren in der Bergmannstraße eintreffen, zog er sein Smartphone aus der Tasche und konnte mir sofort auf einer Karte zeigen, wo sich die einzelnen Traktoren momentan aufhalten. Respekt. Die hier auf dem Bild angetroffenen Bauern kamen aus dem Rheiderland und aus Norden.
Land schafft Verbindungen
Auf dem Weg zur Nesse, wo die eigentliche Versammlung stattfindet, habe ich in der Zone noch den Weihnachtsmarkt aufgesucht. Da wohl viele Bürger den Weg nach Leer angesichts der Demonstration mit Traktoren gescheut haben, war es richtig gemütlich.
Auf der Nesse habe ich erfahren, dass die Demo in nur wenigen Tagen auf die Beine gestellt und die Anfahrt auch bewusst nicht in den Berufsverkehr gelegt wurde. Auf der Kundgebung fiel mir auch auf, dass sehr viele Jugendliche dabei waren. Das ist gut, denn um deren Zukunft geht es letztlich auch auf dieser Demonstration.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Aktionsbündnis „Land schafft Verbindungen“ dessen Sprecher Fokko Schuhmann betonte, dass diese Aktionen die einzelnen Verbände nicht trennen sondern für friedliche Demonstrationen zusammenführen soll. An der Demo, schätzte Schuhmann, beteiligen sich um die 800 Traktoren.
Foto: Peter Habbena, Chef des Bundes Deutscher Milchviehhalter betonte in seiner Rede, dass Bauern auch ein Teil der Gesellschaft seien. Das schlimmste was die Politik versäumt hat ist, dass sie zu wenig mit den Bauern reden. Gerade jetzt brauchen die Landwirte offene Gespräche und ein ehrliches Miteinander. Die Landwirte werden jetzt alles daran setzen, um überall präsent zu sein.
Laut Johannes Steffens vom LSV vom sind jetzt Kompromisse gefragt und alle Landwirte müssen an einem Strang ziehen. Viele Betriebe stehen mit dem Rücken an der Wand. Steigende Betriebskosten können heutzutage auch nicht mehr durch höhere Stückzahlen kompensiert werden. Und es muss auch nicht alles aus dem Ausland billig importiert werden. Umweltschutz ist wichtig und wir wollen auch mitmachen, aber es braucht einfach seine Zeit und auch einkommenswirksame Hilfen. Dafür wollen die Bauern friedlich demonstrieren.
Carl Noosten, Vize-Präsident des ostfr. Landvolkes: freute sich, dass auch so viele Jugendliche den Weg nach Leer gefunden haben
Info von der Organisation Land schafft Verbindungen
Schüler gehen für den Klimaschutz in Leer wieder auf die Straße
Macht ihr eure Hausaufgaben und wir machen unsere Hausaufgaben !
Wie schon gesagt, es ist schon beindruckend, was eine Schülerin in Schweden alleine schon bewirken kann.
Mittlerweile gilt sie schon - auch dank der sozialen Netze - als Symbolfigur für Klimaschutz rund um den Globus. Und das auch zu Recht, denn tagtäglich berichten die Medien über die Klimaerwärmung und ihre Folgen. Und was machen unsere Politiker: Sie streiten noch immer über die eigentlichen Ursachen, wieviel der Wirtschaft zugemutet werden kann und wieviel Grad Temperaturerhöhung die Erde noch vertragen könnte.
Traurig genug, dass Schüler auf der ganzen Welt und jetzt auch in Leer wieder auf der Straße schreien müssen:
Wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut.
Und wie stand es so schön auf einem Plakat: Macht ihr eure Hausarbeiten, dann machen auch wir unsere Hausarbeiten. Recht haben sie schon!
Nach einer Shell Jugendstudie haben rd. 71 % der Jugendliche Angst vor einer zunehmenden Umweltverschmutzung. Auf Platz 3 folgt mit rd. 65 die Angst vor einem
Klimawandel.
Aufnahmen von der Demo am 29.11.2019 in Leer
Fotos von der ersten Demo am 15. März 2019 in Leer
Das Agrarbündnis Niedersachsen rief zu einer Demo am 23. März 2019 in Oldenburg auf
!
Laut Agrarbündnis Niedersachsen sind bei uns im Nordwesten sind die Probleme und Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft allgegenwärtig. Zur Erzeugung billiger Lebensmittel
wird eine umweltschädigende Produktion "in Kauf" genommen, die allein dem Profit von wenigen Agrar-, Verarbeitungs-, und Handelskonzernen dient. Die Existenz vieler Bauernhöfe ist stark bedroht
Nur, wenn die Gesellschaft - also wir alle - für den Erhalt bäuerlicher Wirtschaftsweise, unserer Kulturlandschaft und unserer Lebensgrundlagen konsequent und mutig einsteht, ist eine Agrarwende
möglich. Durch ein gestärktes Miteinander können Landwirtschaft und Umweltschutz auf einen gemeinsamen Weg auch in Hinblick auf den dringend notwendigen Klimaschutz gebracht werden.
Wir sind Bäuerinnen und Bauern, von konventionell bis bio, von Tierhaltung bis Ackerbau. Verbraucher/innen, Imker/innen, Natur- und Tierschützer/innen, Umweltaktivist/innen, engagierte Jugendliche, Kämpfer für Arbeitnehmerrechte, Menschen aus Stadt und Land und viele mehr. Wir arbeiten u.a. im Agrarbündnis Niedersachsen zusammen.
Hier einige Aufnahmen von der Demo in Oldenburg mit rd. 1.000 Teilnehmern !
Film von der Demo in Oldenburg: https://www.youtube.com/watch?v=CPFitvF-pu0
Als wenn die Pest ausgebrochen ist - laufen mit leisen Trommelschlägen verkleidete Männer und Frauen durch die Fußgängerzone der Stadt Leer. Es geht um die Rahmenbedingungen für die Ansiedlung neuer Industrieunternehmen auf der holländischen Seite der Emsmündung in Delfzijl und Eemshaven. Die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland kämpft für eine intakte Umwelt in der Ems-Dollart-Region und im angrenzenden Wattenmeer. Klimaschutz statt Kraftwerksschmutz lautet ihr Motto.
Mittlerweile stellt das RWE-Kohlekraftwerk in Eemshaven die größte Kohlendioxid-Schleuder der Niederlande dar. Das Kraftwerk wurde 2015 mit einer Leistung von 1600 Megawatt in Betrieb genommen und versorgt ganze rd. 3,2 Mill. Haushalte mit Strom.
Kein Wunder, dass die benachbarten Kommunen Jemgum, Krummhörn und die Insel Borkum schäden für das Wattenmeer und für den Tourismus befürchten. Aber spätestens 2030 könnte das Kraftwerk abgeschaltet werden, da in der Niederlande die Energiegewinnung aus Steinkohle eingestellt werden soll.
Weitere Infos unter: bi-ostfriesland.de
Demo in Leer gegen den steigenden Einsatz von Pestiziden wie Round Up. Sie kämpfen dafür, dass in der Landwirtschaft nicht gleich jedes Unkraut mit der chemischen Keule bekämpft werden muss.
Der steigende Einsatz an chemischen Mitteln wie Round Up, das ab 1970 auf dem Markt kam, hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Artenvielfalt in der Landschaft wesentlich zurückgegangen ist.
Viele befürchten, dass mit dem Einsatz von Pestiziden gegen unerwünschte Schädlinge zugleich auch die Nützlinge - die natürlichen Feinde - beseitigt werden.
Über ein Jahr stritten die EU-Länder darüber, ob dieses Unkrautvernichtungsmittel weiter eingesetzt werden darf. Am 27. November 2017 haben die EU-Länder doch zugestimmt, dass Glyphosat noch weitere 5 Jahre zum Einsatz kommt. Für die notwendige Mehrheit sorgte auch der Bundeslandwirtschaftsminister, obgleich die Bundesumweltministerin sich dagegen gesprochen hatte.
Demo in Berlin – Bauernhöfe statt Agrarfabriken
Die Aktion „Wir haben es satt“ rief zu einer Demo am 19. Januar 2019 in Berlin auf.
Mit dieser Aktion forderten sie eine gerechte Agrarpolitik mit folgenden Zielen:
- Einen konsequenten Klimaschutz angesichts der Dürre im letzten Sommer
- Marktpartnern zahlen den Landwirten faire Preise
- Eine Agrarpolitik hat das Gemeinwohl und die Umwelt zu schützen
- Kein Ausverkauf der landwirtschaftlichen Flächen an Kapitalanleger
- Keine an Betriebsfläche orientierten EU-Direktzahlungen mehr
- EU-Fördergelder für den Schutz von Tieren, Umwelt und Klima
- Höhere Erzeugerpreise für eine tiergerechte Haltung
- Ackerbau darf nicht die Artenvielfalt gefährden
Zusammenfassend: Die bäuerlich-ökologische Landwirtschaft muss weit aus mehr unterstützt werden
Nähere Infos unter: www.wir-haben-es-satt.de
Bonn 1982: Auf der Demo gegen Bafög-Kürzungen
Auch ich habe mich an Demonstrationen beteiligt. Zu Tausenden haben wir u.a. in Bonn 1982 gegen die Bafög-Kürzungen
demonstriert. Rd. 300.000 Schüler wären davon betroffen gewesen und hätten zu der Zeit nicht mehr studieren können. Hier einige Aufnahmen von der
Demo in Bonn.
Wackersdorf 1986 - Aufstand der Bürger gegen die Atompolitik
Ein gesellschaftlicher Wandel setzte sich den Achtzigern in Bewegung, als wir Bürger uns gegen den Bau einer Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll wehrten. An den Bauzäunen kam es schon zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, als die Polizei CS- und CN-Gas einsetzte. Eine Gallionsfigur war der damalige Landrat Schuierer, der sich vehement dagegen wehrte, die Baugenehmigung für die Atomanlage zu unterschreiben. Er wollte keine 200 m hohe Schornsteine, die Schadstoffe weit ins Land verteilen würden. Anbei einige Aufnahmen von der Demo in Wackersdorf.